Zusammenfassung FanTalk vom 21.04.2015

Zunächst werde ich eine kurze Einschätzung der Veranstaltung vornehmen, dann versuchen im Detail die Diskussion wiederzugeben und darin auch die Beantwortung der in den Foren gestellten Fragen zu integrieren.

Aus Sicht des Fanrates war es eine gelungene Veranstaltung. Das Feedback der Fans danach spiegelt diese Meinung wider. Es waren 80 bis 90 Fans anwesend. Vom Verein waren Herr Rombach, Herr Kalt, Herr Mohren, R. Czichos, C. Kammlott, S. Tyrala, K. Möhwald und C. Preußer da. Moderiert wurde die Veranstaltung von Lisa Karl vom Fanprojekt und Tobias Hagemann vom Fanrat.

Es wurde sehr ernsthaft diskutiert. Positiv war die Diskussionskultur. Es gab keine Beleidigungen und trotzdem wurde in der Sache hart argumentiert. Unangenehme Fragen wurden gestellt und auch beantwortet. Außerdem wurden einige vertrauliche Informationen gegeben. Diese werde ich hier im Detail nicht ausführen, damit die Presse sich nicht daraus bedient. Wer daran Interesse hat, kann mich gern per PN anfragen. Ich werde dann versuchen zu antworten. Weiterhin wurde vereinbart, diese Veranstaltung im 2-3 Monatsrhythmus zu wiederholen. Insbesondere in den Foren sollen dann Fragen gesammelt und auf diesen Veranstaltungen gestellt werden.

Erstes Thema war die Niederlagenserie:

C. Kammlott hat ausgeführt, dass die Mannschaft keine Verhandlungen über eine Aufstiegsprämie geführt hat und ihr das auch nicht in den Sinn gekommen ist. Grundsätzlich ist es auch der Mannschaft ein Rätsel wie dieser Einbruch Zustande gekommen ist. Man hat aber eingeräumt, dass man sich teilweise als Mannschaft zu wenig gewehrt und jeder Spieler es auf eigene Faust probiert hat. K. Möhwald hat erläutert, dass es in den vergangenen 2 Jahren Grüppchenbildung innerhalb der Mannschaft gab. Dieses Jahr ist es aber nicht so und der Zusammenhalt ist wirklich da. R. Czichos hat noch einmal klar gestellt, dass ein eventueller Weggang nach dieser Saison ihn nicht bewusst in seiner sportlichen Leistung behindert. Er gibt alles für den Verein. Die Spieler haben unisono betont, dass sich keiner hängen gelassen hat und jeder wirklich versucht das Beste zu geben. Leider ist das nicht als Mannschaft im Verbund gelungen. Hier haben auch die Fans eingehakt und verdeutlicht, dass sie die Mannschaft als Einheit auf dem Platz spielen und kämpfen sehen wollen.

C. Preußer hat seinen Verbleib im Verein bestätigt. Dafür gab es Applaus von den Fans. Auch ein weiterer Spieler wird bleiben. Namen nur per PN. C. Preußer hat um Verständnis für die Mannschaft geworben und die Fans gebeten, trotz der Situation zur Mannschaft zu stehen. Auch hat man positiv anerkannt, dass die Mannschaft weiter unterstützt wurde.

Zum Thema Beleidigungen gab es von Fans und Spielern eine klare und einhellige Botschaft. Beleidigungen sind nicht Teil der Fankultur und werden missbilligt. Die Spieler haben aber auch deutlich ihr Verständnis für die Fans und deren Enttäuschung geäußert. Auch haben sie klar gestellt, dass sie selbst ebenso enttäuscht sind und ständig grübeln, wie man wieder aus der Situation herauskommt.

Spielerische und taktische Defizite wurden eingeräumt und die Einschätzung dieser geteilt. Man versucht wieder als Mannschaft konzertierter und kompakter zu agieren. Außerdem trainiert man derzeitig gezielt die flache Spieleröffnung. Hier wurde von C. Preußer um Geduld gebeten, weil gerade eine offensive Spielstruktur einige Zeit zum Erlernen bedarf. Eine ganzheitliche sportliche Erklärung für die Niederlagenserie hat man noch nicht gefunden.

Mission 2016:

Von Herrn Rombach wurde noch einmal klar gestellt, was mit der Mission 2016 gemeint ist. Sie hat 3 Komponenten. Zum einen wird der Verein in seiner jetzigen Form 50 Jahre alt. Zum zweiten war damit der Stadionneubau verbunden. Zum dritten hat man sich das Ziel des Aufstieges in die 2. Liga gesetzt. Mit der Mission sollten weitere Fans und Sponsoren gewonnen und eine Aufbruchsstimmung erzeugt werden. Das Ziel des Stadionneubaus wird erreicht und wäre ohne die Mission so nicht Zustande gekommen. Ob man an dem Ziel des Aufstieges in 2016 festhält steht noch nicht fest. Es wird aber weiter erklärtes Ziel des Vereins sein, aufsteigen zu wollen. Es ist ggf. möglich dieses Ziel als Vorgabe zeitlich zu verschieben. Die Fans haben verdeutlicht, dass es Ihnen wichtig ist, dass das Überleben des Vereins nicht an das Gelingen der Mission in 2016 gebunden ist. Herr Rombach und Herr Kalt haben hier ganz klar betont, dass der Verein bei Nichtaufstieg in 2016 nicht insolvent ist und auch seriös schon darüber hinaus geplant wird. Nicht zuletzt die Genussscheine haben hier eine wichtige Bedeutung, da sie Verbindlichkeiten ablösen und Liquidität sichern.

Der Etat für die 1. Mannschaft in der neuen Saison steht noch nicht fest. Die Auflagen für die Lizenz werden gemeistert. Es handelt sich um ausstehende Sponsorenverträge. Die Summe der noch zu erbringenden Sponsorengelder kann per PN erfragt werden. Hintergrund sind die Lizensierungsbedingungen. Es zählen nur vollständig unterschriebene Sponsorenverträge. Man hat die notwendigen Sponsoren an der Hand und mittlerweile einen Großteil der Verträge auch unterzeichnet.

Hinsichtlich der Einnahmen durch Sponsoren konnte eine Steigerung erzielt werden. Genaue Zahlen per PN. Der Verein nimmt die Beschwerden hinsichtlich der Verbesserung des Umgangs mit Sponsoren sehr ernst. Man bittet den Fanrat darum, konkret die Namen der Sponsoren, die abgesprungen sind, weil sie die Betreuung für nicht adäquat befanden, zu ermitteln. Der Verein möchte dann auf diese zugehen und versuchen sie zurück zu gewinnen. Hier also die Aufforderung an alle, wer abgesprungene Sponsoren kennt uns diese mitzuteilen.

Zur Aufteilung der Aufgaben im Präsidium gab es folgende Aussagen. Das Präsidium besteht aus 3 Personen. Herr Rombach ist für die Finanzen zuständig. Herr Kalt für das Marketing und die Sponsoren. Herr Hörtnagel für das Sportliche. Herr Cevra ist nur beratend tätig und bekleidet keine feste Position. Aktuell gibt es keinen Geschäftsführer im Verein. Die Position von Herrn Hörtnagel wird neu besetzt, aber es steht noch nicht fest wie.

Außendarstellung:

Sehr intensiv wurde über die Außendarstellung des Vereins gesprochen. Hier hat man die größte Distanz zwischen Fans und Verein gespürt. Es konnte aber auf beiden Seiten einiges ausgeräumt werden. Oft sind gut gemeinte Äußerungen des Vereins deutlich anders in der Öffentlichkeit angekommen. Die Fans haben ihren Standpunkt, dieses Thema deutlich aufzuwerten und sensibler zu handhaben, klar gemacht. Der Verein hat hier Inhalte klar gestellt. Bspw. war die Stallgeruch-Kampagne nicht darauf ausgelegt zu zeigen, dass man Spieler aus dem eigenen Nachwuchs lange im Verein halten will und kann, sondern einzig, dass man sehr auf den eigenen Nachwuchs baut und ein Konzept hat, diesen in die Profimannschaft zu integrieren. Ein Halten der Spieler aus dem eigenen Nachwuchs ist zwar wünschenswert, aber im Marktumfeld nicht leistbar. Man ist aber stolz darauf, wenn Spieler aus dem eigenen Nachwuchs den Sprung in höhere Ligen schaffen und dort den Namen des RWE repräsentieren. C. Preußer hat auf Nachfrage noch einmal klar gestellt, dass zwar in den letzten 2 Jahren kein Spieler den Weg in die Stammmannschaft gefunden hat, aber mehrere in den Kader der Profimannschaft aufgerückt sind. Es geht beim Konzept um die Durchlässigkeit von der Jugend zu den Profis. Diese ist gegeben. Die individuelle Qualität der Spieler ist aber nur bedingt steuerbar. Man geht davon aus, dass bei den jetzigen 14 und 15jährigen wieder überdurchschnittliche Spieler dabei sind, die der Verein auch schon langfristig binden möchte. Auch die jetzigen B und A-Junioren haben gute Spieler, die eine Chance auf Weiterentwicklung im Profibereich verdient haben.

Der Verein möchte insbesondere mit Personalentscheidungen in Zukunft offensiver umgehen. Man hat aus der Situation um M. Engelhardt gelernt. Hier hat man zugegeben, klare Fehler sowohl in der Außendarstellung als auch im Umgang mit dem Spieler gemacht zu haben. In diesem Zusammenhang wurde auch noch einmal die Zuständigkeit von Herrn Mohren dargelegt. Herr Mohren als Pressesprecher hat keinen Einfluss darauf, welche Meldung und vor allem wann diese Meldung veröffentlicht wird. Hier gibt es eine enge Abstimmung im Präsidium. Herr Mohren schreibt zwar den Text, aber dieser wird durch das Präsidium freigegeben. Gerade beim Beispiel Engelhardt war Herr Mohren vehement dafür viel früher an die Öffentlichkeit zu gehen und wurde durch das Präsidium eingebremst. Man bittet die Fans um Mäßigung in der Beurteilung der Arbeit von Herrn Mohren, welcher hierzu verdeutlicht hat, dass er sich davon nicht persönlich getroffen fühlt. Die Fans haben hier gefordert solche Entscheidungen schneller zu veröffentlichen, damit man einen Vorsprung gegenüber dem Bilderbuch mit den 4 Buchstaben hat. Man möchte die Außendarstellung in dieser Hinsicht wieder selbst in die Hand bekommen und nicht nur reagieren.

Konkret wurde festgehalten, dass man Informationen schneller veröffentlichen soll und möchte. Außerdem sollen positive Aktionen deutlich mehr nach außen getragen werden hier möchte der Fanrat sich mit dem Verein abstimmen. Negative Meldungen sollen sensibler behandelt werden, um ungewollte Interpretationen in der Öffentlichkeit zu vermeiden. Das Ganze gilt wie erwähnt insbesondere für Personalentscheidungen.

Sonstiges:

Der Verein wird ab der neuen Saison eine neue Website haben. Diese soll deutlich verbessert sein.
Bezüglich des Berufungsverfahrens zur Bestrafung der Pyroaktion beim Abschiedsspiel sieht der Verein die Reduzierung der Strafe als juristischen Teilerfolg. Man prüft aktuell noch das Urteil. Ein Beschreiten des zivilgerichtlichen Pfades wird ebenfalls geprüft, ist aber unwahrscheinlich. Der Verein sagt, dass die Aktion und die Form des Abschiedsspiels richtig waren und man stolz darauf ist. Es war es dem Verein trotz der Strafe wert. Die Fans habe ein weiteres juristisches Vorgehen gegen die Strafe gefordert. Der Verein hat zugestimmt dies bei der juristischen Bewertung zu berücksichtigen. Er bittet aber darum, die zu treffende endgültige Entscheidung des Vereins, so sie gegen eine weitere juristische Verfolgung ausfällt, zu akzeptieren.

Es gab deutliche Kritik an der Arbeit der Fanbeauftragten. Der Verein gab hierzu bekannt, dass ein Fanbeauftragter für einen Verein in der dritten Liga vorgeschrieben ist und die Fanbeauftragte dies ehrenamtlich macht. Eine professionelle Besetzung der Stelle ist finanziell nicht möglich. Der Fanrat hat angeregt hierzu eine gesonderte Besprechung zwischen Fanbeauftragter und den Kritikern anzusetzen, um die Probleme zu besprechen. Anschließend möchte man mit einem Lösungsvorschlag auf den Verein zukommen.

Die Fans, die regelmäßig die Mannschaft auswärts unterstützen, haben ein gemeinsames Treffen von Mannschaft und diesen Fans am Ende der Saison angeregt. Im Fanrat soll ein konkreter Vorschlag dafür mit den Auswärtsfahrern beschlossen werden. Damit möchten wir dann an den Verein herantreten.