Was ist eigentlich aus reinballerNLZ geworden?

linkbild reinballernlz

Mit der Crowdfunding-Kampagne reinballerNLZ hat der Fanrat im letzten Herbst ein wichtiges Zeichen für den Nachwuchs gesetzt. Aber wie ging es dann eigentlich weiter? Das ist leider eine Geschichte von Desinteresse und Unvermögen.

Nachdem die erreichte Summe von fast 50.000 € zusammen gekommen war, hatten die Organisatoren eigentlich gedacht, dass sich die Verantwortlichen des NLZ recht schnell melden - klemmt es doch an allen Ecken und Enden und das Geld sollte sinnvoll eingesetzt werden.

 

Nur meldete sich niemand seitens des FC Rot-Weiß Erfurt.
Der Fanrat hat dann irgendwann zum Ende des Jahres die Initiative ergriffen und eingefordert, dass man sich zusammen setzt und berät, was konkret von dem Geld im NLZ finanziert werden sollte. Relativ schnell sind so Trainingsmaterialen und Ausstattung für die Physiotherapie der Nachwuchskicker angeschafft worden.

Danach war wieder Funkstille.
Es gab keine Vorschläge zur Umsetzung in richtung Mittagsversorgung der U17 und U19-Kicker und auch keine im Hinblick auf die sportmedizinische Untersuchung der Spieler - alles Bedarfe, die vor dem Beginn der Crowdfunding-Kampagne so mit den NLZ-Verantwortlichen abgesprochen waren.

Auf regelmäßige Nachfragen von uns kamen keine Rückmeldungen oder es wurden auf einmal Vorschläge gemacht, die nicht über die Mittel finanziert werden konnten und der vorherigen Absprache widersprachen. Der negative Höhepunkt war, als wir erfuhren, dass die Spieler gar keine Mittagsversorgung benötigen, da sie durch einen Sponsor bereit gestellt wird. Auf unsere genaue Nachfrage hin kam aber heraus, dass die ganze Saison Kuchen zur Verfügung gestellt wurde. Das ist einfach nur unprofessionell.

Und ein letztes Beispiel für die Nichteinhaltung von Absprachen
Die sportmedizinischen Untersuchungen waren auch Teil der vorab besprochenen Bedarfe, die durch die gewonnenen reinballerNLZ-Gelder abgedeckt werden sollten und aufgrund der eingeworbenen Summe auch finanziert werden können. Auch hier gab es keinen Mittelabruf und die Eltern der Spieler hatten dies aus eigener Tasche finanzieren müssen.

Wie alles rund um den FC Rot-Weiß in diesen Monaten war auch diese Art der Zusammenarbeit wenig zielführend. Bei den Beteiligten entwickelte sich eine Sprachlosigkeit, die ja mittlerweile bei allen Akteuren rund um den Verein das Gebot der Stunde zu sein scheint.

Wo ist sie hin, die Euphorie des ausgerufenen #Neuanfangs?
Warum wurde nicht die Energie der erfolgreichen Kampagne genutzt und schnell angepackt, um die Bedingungen der Nachwuchskicker zu verbessern? Überlastung in Bezug auf die anstehende Zertifizierung, Krankheiten bei den Verantwortlichen - Begründungen gab es reichlich. Für die Organisatoren vom Fanrat, aber sicher auch für viele Unterstützer sind diese jedoch nicht nachvollziehbar, sondern Ausdruck unprofessionellen Arbeitens. Man hätte gerade in Bezug auf das Zertifizierungsverfahren (wie ist das eigentlich ausgegangen?) Verbesserungen schnell und nachhaltig realisieren können. Es drängt sich aber der Eindruck auf, dass bei den bisherigen Verantwortlichen dazu die nötige Fantasie fehlte.

Jetzt hat sich das NLZ gemeldet - in Person eines Nachwuchstrainers
Er fragt nach, wie die Mittel eingesetzt werden können. Das scheint ein Lichtblick zu sein. Es gab ein Gespräch mit dem Insolvenzverwalter Reinhardt und wir können jetzt strukturell die Sache angehen. Bisher sind ca. 11.000 € verwendet worden (so u.a. für ca. 5.000 € für Trainingsmaterialien, ca. 2.000 € für Physiotherapie Materialien, ca. 3.160 € für Scouting (Funino-System), ca. 500 € für Erstattungen der sportmedizinischen Untersuchungen).

Für den Einsatz der restlichen Summe entwickeln wir gerade zusammen mit dem NLZ einen Plan. Wir werden Euch darüber zu gegebener Zeit erneut informierenund hoffen, dass es nun tatsächlich vorangeht.